Mitte März wurde der Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Vorgartens unseres Gemeindehauses gestartet. Diesen Weg hat die Gemeindevertretung weniger gewählt, um dort Entwürfe von Stararchitekten zu erhalten. Vielmehr ging es darum, die Initiative auf möglichst „breiten Schultern“ zu verteilen. Die ausgelobten 100 Euro hätten professionelle Garten- und Landschaftsgestalter wohl kaum vom Sofa gerissen, untermauern aber die Ernsthaftigkeit des Vorhabens.
Beteiligt haben sich mit Victoria Kastell, Petra Schindler, Dr. Silvia Kastell und Bernd Lahl vier Reddelicher, die bekannt für ihr Engagement zum Wohl der Gemeinde sind. Gemein haben alle vier Vorschläge, dass die Gestaltung, entsprechend dem Charakter des Hauses, offener erfolgen soll. Auch hat Reddelich teure Elemente wie Springbrunnen, Sonnenuhr oder Aussichtsturm nicht nötig.
Die Entscheidung fiel auf der Gemeindevertretungssitzung, ende Juli, in einer Blindabstimmung, d.?h. bis auf den Bürgermeister wussten die Juroren nicht, wer die Vorschläge eingereicht hatte. Nicht votiert haben Petra Schindler und Dr. Görres Grenzdörffer, die sich im Urlaub befanden. Jeder Gemeindevertreter hatte 3 Stimmen zur Verfügung, die nach Ermessen verteilt werden konnten. Die meisten Stimmen erhielt der Vorschlag von Petra Schindler, herzlichen Glückwunsch!
Die unterstehende Skizze zeigt anschaulich, wie Petra Schindler sich den „Vorgarten“ vorstellt:
Zentraler Bestandteil ihres Plans ist eine befestigte Terrasse vor dem Haus, die eine Erweiterung der Begegnungsstätte in den Außenbereich ist, auf der auch gerne gegrillt werden darf. Sollte eine Terrassentür als Verbindung zum Haus nicht zu realisieren sein, ist auch eine leichte, transparente Überdachung denkbar, damit ein Grillnachmittag nicht buchstäblich ins Wasser fallen kann. Das Küchenfenster fungiert in dem Fall als Durchreiche.
Das Denkmal wird freigestellt und von zwei Kirschlorbeersträucher mit gebührendem Abstand eingerahmt. Als optische Abgrenzung zur Terrasse fungiert eine kurze, in der Höhe begrenzte Weigelienhecke. Vorrangig optisch sollen in den Rasen eingelassene Wegplatten zum Denkmal führen.
Das Entree zum Gemeindehaus ist der bestehende Gehweg, der bewusst funktional und spartanisch bleibt. Den Eingang bilden der Schaukasten für öffentliche Aushänge der Verwaltung auf der einen und ein Anschlag für Veranstaltungen auf der anderen Seite. Beide stehen im Winkel zu den Gehwegen. Hinter den Schautafeln wird jeweils ein Rotdorn als Halbstamm gepflanzt. Das „i-Tüpfelchen“ sind, parallel zum Gehweg, in den Rasen eingelassene LED-Fußbodenleuchten. Diese gibt es Heute in robuster Ausführung für den Außenbereich zu einem erschwinglichen Preis.
Die Rasenfläche ist ein robuster Nutzrasen mit verschieden „Farbtupfern“ in loser Anordnung. So ist im Bereich der Rotdorne eine Kombination aus Frühblühern mit Andenpolstern angedacht. Lavendel- und Schilfgrasbüsche lockern die Rasenfläche optisch auf. Die Abgrenzung zum Privatgrundstück auf der rechten Seite bilden eine Kombination aus Kirschlorbeer und Rispenspiere. Auf der Fläche verankerte Sitzbänke laden zum verweilen und kommunizieren ein.
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Nun gilt es nach Möglichkeiten zur Umsetzung des Plans zu suchen. Unser diesjähriger Haushalt hält nur sehr bescheidene Mittel dafür bereit. Daher ist ehrenamtliches Engagement auch bei diesem Projekt willkommen. Wir werden sicher auch Möglichkeiten finden, Sponsoren Vorort angemessen zu würdigen, ohne dem Objekt gleichzeitig den Charme einer Litfaßsäule zu verleihen.
Bewusst ist der Gemeindevertretung auch, dass nach Umsetzung des Projektes mehr Aufwand in die Pflege des Anwesens gesteckt werden muss. Dieser Mehraufwand wird im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für 2016 beziffert. Dabei wird in einem öffentlichen Disput auch die zentrale Frage beantwortet: Was ist uns eine zentrale Begegnungsstätte für die Einwohner der Gemeinde und ihrer Gäste wert?