Über die Veranstaltung vom 26. November schreibt der langjährige Redakteur der Dorfzeitung Raducle
, Bernd Lahl:
Erstmalig baten Bürgermeister und Gemeindevertreter Gewerbetreibende und gesellschaftliche Funktionsträger am Mittwoch, den 26. November 2014 in das Partyhaus Hackendahl zu einem Treffen. Rund 40 Personen folgten dieser Einladung. Wie gerne diese Einladung angenommen wurde, zeigte sich schon vor der Eröffnung. Die Begrüßung der Erschienenen untereinander war so intensiv, dass der Bürgermeister Ulf Lübs erst nach über 15 Minuten „Verspätung“ mit der Eröffnung zu Wort kam.
Der Bürgermeister informierte über Schwerpunkte der Tätigkeit unserer Gemeinderegierung. Im Vordergrund stand eine fehlende Bauleitplanung, die von Vorgängern nicht als notwendig angesehen wurde. Immer wieder kommen Interessenten in unsere Gemeinde, die hier leben und bauen möchten. Außer im Gewerbegebiet stehen leider keine Bauplätze zur Verfügung. Nun möchten aber vorwiegend junge Familien nach Reddelich, die man zurzeit leider vertrösten muss. Wir können stolz sein, dass unsere Gemeinde im Gegensatz zu manchem Dorf, dass bald keine Einwohner mehr hat, als Lebensmittelpunkt sehr begehrt ist.
Schwerpunkte sind auch Pflege des Gemeindeeigentums, die Einnahmen für Werbeaufsteller von Handelsunternehmen und mögliche andere Einnahmequellen der Gemeinde. Was nützt ein Haushalt von rund 900.000 Euro, wenn schon über zwei Drittel als Umlagen an den Landkreis und andere „hochnotwendigen“ Einrichtungen abgezogen werden. Unsere Kinder sind uns „lieb und teuer“. Die Gemeinde darf rund 175.000 Euro für Kinderbetreuung, Schulgeld und Schülertransport abdrücken. Hoffentlich hat niemand mitgezählt, denn es bleibt am Ende nur Kleingeld übrig. Unsere neue Gemeinderegierung folgt lobenswerterweise nicht dem alten Schema: Wir haben kein Geld, also warten wir ab und fügen uns dem Schicksal. Das grundsätzliche Ziel ist jetzt, nicht über Probleme herumzujaulen, sondern Lösungen zu finden, um unsere Gemeinde weiter attraktiv auszustatten.
Ein Weg dazu ist das stark ausgeprägte Ehrenamt, ein anderer die Öffentlichkeitsarbeit, um immer wieder jeden Einwohner der Gemeinde in das Leben einzubeziehen. So wird die Internetseite unserer Gemeinde erstaunlich oft genutzt. Wer sich nicht mit dem Internet beschäftigen kann oder will, sollte sich an die junge Generation, die Gemeindevertreter oder auch an die bekannten Gesichter der Dorfzeitung Raducle wenden. Mit Sicherheit wird dann keine Information verpasst. Auf Wunsch erhalten Sie mit Sicherheit dann auch eine Druckversion.
So weit eine Zusammenfassung einiger Schwerpunkte aus den Darlegungen des Bürgermeisters. Anschließend stellten sich die beiden Stellvertreter Andreas Elmer und Antje Hackendahl sowie die anderen Gemeindevertreter vor.
Weiter ging es mit Berichten über das Ehrenamt. Der Vorsitzende des Kulturvereins, Andreas Elmer, konnte mit Stolz auf die sieben Jahre des Bestehens zurückblicken. Hier beschränken wir uns nur auf eine kleine Aufzählung: monatliche Kulturveranstaltung, Baumpflanzaktion, Wanderrasthütten, Dorffest, Veranstaltungen für Kinder, Frauensportgruppe, Dorfzeitung, …
Für die Feuerwehr und den Feuerwehrverein sprach Rene Flatow, stellvertretender Wehrleiter. Ein Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit ist die Absicherung des Brandschutzes während der täglichen Arbeitszeit. Ein Appell ging an die Betriebsleiter, in Reddelich arbeitenden Feuerwehrleuten im Notfall die örtliche Wehr zu unterstützen, da einheimische Mitglieder außerhalb arbeiten und die Einsatzbereitschaft sonst gefährdet sein kann. Mit Stolz berichtete er, dass bereits über 3.500 Euro an Spenden für einen Mannschaftstransporter eingegangen sind. Damit ist eine Anschaffung noch nicht möglich. Eine Notwendigkeit für den Kauf ist einfach erklärt. Das Einsatzfahrzeug hat nur beschränkte Möglichkeit für Personentransport und die Jugendfeuerwehr, die einzige zurzeit funktionierende Jugendarbeit im Ort, kann ihr Programm so erfüllen und damit attraktiver werden.
Unsere DorfzeitungRaducle
wurde kurz vorgestellt und der Bürgermeister informierte über die Volkssolidarität, den mitgliederstärksten Verein in Reddelich.Im Anschluss an die Darlegungen wurde das Buffet genutzt und man sah bei und nach diesem „Arbeitsessen“ den Teilnehmern an, dass dieser Tag zu einem besonderen wurde. Sicher verlangt er nach einer Wiederholung, denn persönliche Gespräche und kurze Informationswege sind unersetzlich. Nachdem auf dieser Veranstaltung Gemeindevertretung und Vereine zu Wort gekommen sind, sprechen beim nächsten Mal vielleicht vorrangig die Unternehmer?