Durch die Medien haben Eltern, wie auch Gemeindevertreter, erfahren müssen, dass die Einzugsbereichssatzung ab dem Schuljahr 2020/2021 des Landkreises von 2019 anscheinend schon wieder geändert werden soll. Angestrebt wird nun, die Reddelicher Schüler, aus Kapazitätsgründen, nicht mehr in Bad Doberan sondern in Kröpelin zu beschulen. Am 22. Februar 2021 hat die Gemeindevertretung von Reddelich darüber beraten und nachfolgende Erklärung verfasst:
Die weit überwiegende Mehrheit der Eltern in Reddelich sieht Bad Doberan als Schulstandort für ihre Kinder. Das war in der Vergangenheit so und soll auch so bleiben. Warum?
Für die Bürger Reddelichs ist Bad Doberan in erster Linie DIE Nachbarstadt, in der viele Bürger zur Schule gegangen sind, arbeiten, umso mehr Einkaufen, zum Arzt gehen, ihre Verwaltungsangelegenheiten klären und zu wichtigen Festen, wie dem Kinderfest oder dem Weihnachtsmarkt auch ein mal feiern gehen.
Unabhängig von der Grundschule werden die Regionale Schule oder das Gymnasium in Bad Doberan für die Reddelicher Kinder weiterhin die prägenden Jahre in ihrer schulischen Laufbahn sein. Auch die Sportvereine und die außerschulischen Freizeitaktivitäten der Reddelicher Kinder sind fast alle Bad Doberan. Angefangen vom Fußball bis hin Musikschule und dem Kornhaus. Warum sollten die Kinder also erst ein paar Jahre am Vormittag nach Kröpelin, um dann sowieso wieder nach Bad Doberan zu kommen. Dort kennen sie dann niemanden und müssen sich nach der Grundschule nicht nur an ein neues Gebäude, sondern auch auf komplett neue Mitschüler gewöhnen.
Die Grundschule in Kröpelin mag entfernungsmäßig vielleicht nicht weiter weg sein, als die Lessingschule in Bad Doberan, aber sie ist viel schwieriger zu erreichen, da die Busverbindungen nach Kröpelin eher überschaubar sind und der Bahnhof und die Schule an zwei verschiedenen Enden der Kleinstadt liegen. Ob für die fünf bis zehn Schüler pro Jahrgangsstufe ein neuer Bus eingerichtet wird, ist fraglich. Schließlich müssen die älteren Kinder weiter nach Bad Doberan, da kann also nichts umorganisiert werden. Auch liegt die Schule in Kröpelin für viele Eltern, die in Rostock oder im Speckgürtel der Hansestadt arbeiten auch nicht auf dem Weg zur Arbeit. Kurzum es spricht aus der Reddelicher Perspektive nichts für Kröpelin und alles für die Beibehaltung der bisherigen Situation.
Raumordnerisch ist Bad Doberan das Mittelzentrum, in dessen Einzugsgebiet Reddelich liegt. Wir sind gezwungen, auf Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Einwohnerstruktur zugunsten von Bad Doberan verzichten. Dafür erwarten wir aber auch, dass Bad Doberan seiner Verantwortung als Mittelzentrum gerecht wird.
Der Tagespresse kann derzeit entnommen werden, dass die Stadt Bad Doberan und der Landkreis dabei sind das Kapazitätsproblem zu lösen, das völlig überraschend über unsere Region hereingebrochen ist. Es sind offensichtlich Möglichkeiten für kurzfristige Schulerweiterungen in Bad Doberan vorhanden. Dies Potenzial zu nutzen ist ein guter Ansatz, wie wir Reddelicher meinen.