Ich wurde gefragt, warum ich meine Dienstzeit beim MfS der DDR öffentlich gemacht habe. Nun, dazu bin ich nach dem Landeswahlgesetz von M-V verpflichtet. Das hat sich die Landesregierung zwischenzeitlich überlegt, denn bei meiner Kandidatur 2006 brauchte ich das noch nicht. Ein Geheimnis war die Tatsache allerdings bereits damals nicht.
Ich beklage mich auch nicht, die Regeln für meine Kandidatur kannte ich vor Abgabe meiner Wahlunterlagen.
Sinnigerweise dürfte ich eine Tätigkeit für die SS, die Gestapo, die CIA, den BND, den KGB, des MI5 oder der Securitate für mich behalten. Bei denen war ich aber nie, sondern habe meinen Wehrdienst im Wachregiment Felix Dzierzynski
mit Sitz in Berlin abgeleistet. Das Regiment wurde 1954 aufgestellt, war dem MfS unterstellt und für den Objekt-, Personen- und Veranstaltungsschutz der Staatsführung zuständig. Das Regiment galt bis zur Wende als Eliteeinheit, für die man sich nicht bewerben konnte, sondern von Werbern angesprochen wurde. Wie den Großteil der Angesprochenen erfüllte es mich, als 17 jährigen Jugendlichen, mit Stolz, zu dieser Einheit gerufen zu werden.
Reddelich im März 2014
Ulf Lübs