Derzeitiger Stand in der Breitbandversorgung für unsere Gemeinde ist: Das vom Landkreis betriebene Förderprogramm steckt nach wie vor in der Planungsphase. Die Deutsche Glasfaser AG
hat ihre Bauplanung für Reddelich und Brodhagen abgeschlossen, koppelt die Bedarfsermittlung bei den Endverbrauchern jedoch mit der für Doberan und Hohenfelde. Diese sind aber noch nicht soweit. Die Telekom AG
stellt keine Verbesserung ihres bestehenden Kupfernetzes für uns in Aussicht.
Die Gemeindevertretung hat die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der Deutschen Glasfaser AG
beschlossen. Mehr können wir derzeit nicht tun. Als Privatmann werde ich einen Vorvertrag mit der Deutschen Glasfaser AG
sofort unterschreiben, wenn es soweit ist. Warum?
Derzeit bezahle ich monatlich 35 € für meinen Festnetzanschluss bei der Telekom
, der unterste Einsteigertarif. Versprochen wird mir dafür ein Datendurchsatz von 16 Mb/s im Downloadstream, 2,4 Mb/s im Uploadstream und eine Telefon-Flatrate in HD Qualität. Praktisch nutzen kann ich etwa 7 Mb/s beim Download und rund 0,4 MB/s beim Upload. Die Telefoniequalität ist eher mäßig. Laufen mehrere Anwendungen gleichzeitig, wünsche ich mir den guten alten Analog-Standard zurück. Digital ist dann nicht mehr viel zu verstehen.
Mehr ist mit der vorhanden Infrastruktur technisch nicht möglich. Da hilft auch kein Anbieterwechsel. Bezahlen muss ich trotzdem für das was ich erhalten könnte. Das ist Preispolitik bei der Telekom
– manche nennen es Monopolismus. Es soll Länder geben, in denen so etwas schlicht als Betrug gewertet und geahndet wird. Hier bekomme ich die Aussage: »Sei froh, dass du überhaupt solch hohen Durchsatz hast.«
Die Deutsche Glasfaser AG
verspricht mir in ihrem günstigsten Tarif, mit Telefon-Flatrate, 200 Mb/s im Down- und Upload. Diese fließen bei denen durch offene Netze. Das heißt, jeder Anbieter kann die Glasfaserkabel der Deutschen Glasfaser AG
für eigene Produkte mieten. Im Mittel der ersten zwei Jahre ändert sich preislich für mich nicht viel. Ich bin allerdings auch nicht auf „Schnäppchenjagd“. Ich möchte einfach nur auf der Höhe der Zeit mit meiner Kommunikation sein. Dafür will ich auch gerne angemessen und fair zahlen.
„Höhe der Zeit“ definiere ich derzeit vielleicht nicht mit 200 Mb/s, aber der Blick zurück zeigt, wie schnelllebig Standards in der Telekommunikationsbranche sind. Von Breitband spricht man gegenwärtig bei einer Übertragungsrate von 50 Mb/s. Selbst diese Mindestversorgung kann die Telekom
in absehbarer Zeit nicht liefern, sodass ich mit einem Wechsel nichts verkehrt mache. Mir meinen „low-speed-Anschluss“ schönzureden werde ich gar nicht erst anfangen. Sollte ich in den Genuss eines Glasfaseranschlusses kommen, werden die zwei Jahre Mindestlaufzeit für den Vertrag rasch vergehen. Danach habe ich Hausanschlüsse mit Glasfaser- als auch mit Kupferkabel und kann wählen.
Ulf Lübs