Es war irgendwann im Juli. Ein Reddelicher fragte mich, ob die Straßenlampe in der Steffenshäger Straße, die eigentlich die Einfahrt zum „Miniwohngebiet“ auf dem Gelände der ehemaligen Hufe II beleuchten sollte, nicht wieder eingeschaltet werden kann. Stillgelegt wurde sie vor einiger Zeit im Zuge von Sparmaßnahmen, bei denen in der Steffenshäger Straße jede zweite Straßenlampe abgeschaltet wurde. Das macht an sich auch Sinn. Die Ausleuchtung mit halber Kapazität ist offensichtlich ausreichend und Beschwerden gab es sonst keine. Bei fast 30.000,- € Stromkosten im Jahr für Straßenbeleuchtung ist gesunde Sparsamkeit durchaus geboten. Dumm nur, dass gerade die benannte eine zweite Lampe ist, also eine Stillgelegte.
Das eine Einmündung beleuchtet sein sollte steht für mich außer Frage, also lautete meine Antwort an den Bürger nach kurzer Überlegung: » Das sollte kein Problem sein. « Das hätte ich besser nicht so präzise ausdrücken sollen. Heute, ein viertel Jahr und einige E-Mails Bürgernachfragen später, ist die Lampe immer noch dunkel – und ich kann die Schuld daran nicht einmal auf ein Amt abwälzen. So richtig schuld daran, dass die Straßenlaterne noch immer nicht leuchtet, ist eigentlich, mal abgesehen von mir, niemand.
Ein paar Tage nach meiner leichtfertigen „Null-Problemo“ Äußerung griff ich zum Telefon und rief die mit der Wartung der Gemeinde-Straßenbeleuchtung betrauten Elektrofirma an. Dem Argument des Chefs, wegen solch einer Banalität einen Monteur noch Reddelich zu schicken wäre doch unverhältnismäßig, hätte ich mich besser verschließen sollen. So aber offerierte er mir eine andere, einfache und preisgünstigere Möglichkeit. Diese über ihr Glück, Licht in das Dunkel der Steffenshäger Straße bringen zu dürfen, zu informieren hatte ich nun nicht mehr so eilig. Es war ja so einfach und die Saison der Finsternis noch weit weg. Derart unbelastet von unguten Gefühlen für ich erstmal in den Urlaub.
Als ich die Zeit für reif befunden hatte zu handeln, machte die „einfache und preisgünstigere Möglichkeit“ – richtig geraten – erstmal Urlaub. Der Rest ist schnell erzählt. Die „einfache und preisgünstigere Möglichkeit“ stellte sich als doch nicht so einfach heraus und ich stand wieder auf „Start“. Pikanterweise waren zwischenzeitlich die Elektromonteure in Reddelich. Die ahnten aber nicht, dass hier noch etwas im dunklen lag.
Jetzt, wo in absehbarer Zeit die ersten Weihnachtsilluminationen gezündet werden, liegt die Einfahrt zum Hof Uplegger noch immer im Dunkeln. Vielleicht können die betroffenen Anwohner der Geschichte auch irgendwann etwas Humoristisches abgewinnen. Ich verspreche jedenfalls, ich bleibe dran und werde die Geschichte irgendwann zu einem guten Ende führen!
Ihr Bürgermeister
Ulf Lübs