Zu dem Thema „Biomüll – Abfall oder Wertstoff?“ schreibt Bernd Lahl, Reddelicher Bürger und Redakteur der Dorfzeitung Raducle
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Reddelich und Brodhagen sind auf den ersten Blick eine ansehnliche und gepflegte Gemeinde. Aber schauen wir genauer hin, mißfällt doch manches. Nun soll dieser Beitrag keine Meckerei sein, sondern zu Überlegungen anregen. Dazu sind sicher Fragen und Denkanstöße geeignet.
Was machen Sie eigentlich mit Ihrem Rasenschnitt? Für viele eine überflüssige Frage, denn natürlich wird Kompost daraus. Andere wiederum betrachten ihn als lästigen Müll und entsorgen das Mähgut illegal irgendwo in der Natur oder gar in der Nachbarschaft auf privaten Grundstücken. Wissen diese, was sie sich vergeben und anderen für Ärger antun? Rasenschnitt ist ein äußerst wichtiger Grundstoff für Kompost, also für wertvollen Naturdünger.
Was machen Sie eigentlich mit dem Schnitt Ihrer Gehölze? Auch hier scheiden sich die Geister. Sehr viele haben einen Schredder, der alles bis etwa Daumenstärke für den Kompost aufbereitet. In vielen Haushalten gibt es noch oder schon wieder eine Holzheizung, die den Rest erledigt. Viele bringen das Material auf den „Brennplatz“ am Brodhäger Weg oder einfach an einen Wegesrand. Manches wird aber auch bis März oder Oktober gelagert und dann auf dem eigenen Grundstück verbrannt.
Haben Sie sich den „Scheiterhaufen“ am Brodhäger Weg einmal genau angesehen? Liebe Mitbürger, mancher unter uns hat dafür gesorgt, daß wohl das Maß voll ist. Reste von Bauholz, ausrangiertes Spielzeug aus gemischten Materialien, Gartenmöbelreste aus Plastwerkstoffen, Müllbeutel mit undefinierbarem Inhalt und manch andere Dinge sind, leider auch oft noch recht unordentlich abgekippt, anzutreffen. Es wird für unsere Feuerwehr früher oder später nicht mehr zumutbar sein, hier ein Oster- oder Herbstfeuer zu entzünden. Feuerwehrleute fürchten nichts mehr, als einen Schwelbrand mit unbekannten Materialien. So einem Feuer kann man sich nur mit Spezialausrüstung nähern und selbst für ferner stehende besteht durch unvollständige Verbrennung Vergiftungsgefahr.
Was sollten Leute tun, die keinen Kompost haben wollen? Erst einmal nachdenken! Für kleine Grundstücke empfielt sich ein Schnellkomposter, der auch noch regelmäßig wertvolle Blumenerde liefert. Ein Argument: Kompost stinkt. Steht er am richtigen Platz? Sind etwa leicht verderbliche Küchenabfälle hier statt in der Mülltonne gelandet?
Nächster Gedanke: ein Gemeinschaftskompost im Wohngebiet, eventuell auch ein Brennplatz, wie er am Ende der Alten Dorfstrasse existiert.
Auf jeden Fall sind dies alles keine Probleme, deren Lösung einen besonderen Aufwand erfordert. Nutzen wir einfach erst einmal unseren Kopf, der ja nicht nur zum Haare schneiden und zum bemalen da ist. Hoffentlich können wir manchen Gedanken auslösen, der zur Zufriedenheit aller beiträgt.Ortssatzungen sind Durchführungsbestimmungen von Gesetzen und müssen ja nicht auf die harte Tour mit Geldstrafen durchgesetzt werden. Es geht schließlich einfach nur um ein vernünftiges Miteinander in einer Gemeinde zum Wohlfühlen. Wir halten jeden Gedanken und Vorschlag für wichtig. Bürgermeister, Gemeindevertreter und natürlich wir von der
Raducle
sind dankbar für Ideen. Gern werden wir in unserer nächsten Ausgabe über Erfolge berichten, ungern würden wir auch mal Sünder namentlich aufs Korn nehmen. Auf das letztere würden wir gerne verzichten.
Alles wird gut!Reddelich im September 2014
Bernd Lahl