Die Titelgeschichte der Dorfzeitung Raducle
9 handelt von den Kita-Abgängern 2009:
Hurra, ich bin ein Schulkind!
Bald beginnt für einige Jungen und Mädchen aus unserem Dorf der schöne, aber manchmal auch schwere Weg als Schüler. Dieses Jahr können sich vier Mädchen und ein Junge, alle aus Reddelich kommend, auf ihren ersten Schultag und natürlich auf ihre Zuckertüten freuen.Mit leuchtenden Augen und aufgeregter Stimme berichteten sie mir, was sie alles von ihrem zukünftigen Lebensabschnitt erwarten.Die tierliebe Josephine und der aufgeweckte Lucas wollen unbedingt Lesen und Rechnen lernen. Sie haben sich auch schon mal in ihrer Schule in Bad Doberan umgesehen und ein paar ihrer zukünftigen Mitschüler kennen gelernt. Natürlich wissen sie, dass sie als Schüler nicht mehr soviel Zeit zum Toben und Spielen haben werden wie jetzt. Trotzdem sehen sie ihrer Schulzeit mit soviel Optimismus und Enthusiasmus entgegen, dass sich mancher Erwachsener eine Scheibe davon abschneiden könnte.
Wie leicht kann einem die Arbeit, welcher Art auch immer, von der Hand gehen, wenn man mit soviel Freude und Begeisterung wie unsere Schulanfänger an die Sache herangeht.
Natürlich wird der große Tag auch von ein paar negativen Stimmungen überschattet. Da heißt es Abschied nehmen von allem bisher Vertrauten – von den Erziehern und vor allen Dingen von jüngeren Freunden. Denn ab diesem Zeitpunkt trennen sich ihre Wege. Den normalen Kindergartenalltag mit Spielen, Spazieren gehen und sogar den ungeliebten
Mittagsschlaf wird es fortan nicht mehr geben. Nun heißt es still sitzen und dem Lehrer zuhören. Wenn man die Kinder aber darauf anspricht, sind sie alle einer Meinung: Es gibt (zurzeit) nichts Schöneres und Aufregenderes als endlich ein Schulkind zu werden.Seit nun mehr 31 Jahren begleitet Frau Heldt die Schützlinge auf ihrem Weg vom Kindergarten zur Schule. Vorher war sie vier Jahre lang in Rostock als Kindergärtnerin tätig. Nach der Wende musste sie sich wie viele andere aus der Branche nach Feierabend selber wieder auf die Schulbank setzen, um sich zum staatlich anerkannten Erzieher weiterzubilden. Mit diesem Abschluss bestand für sie nun die Möglichkeit, auch Kinder über das 6. Lebensjahr hinaus wie z.B. im Hort zu betreuen. Da Frau Heldt ihre Arbeit mit den Kleinsten und vor allen Dingen in der Reddelicher Kindertagesstätte mit der Zeit so ans Herz gewachsen war, entschied sie sich jedoch zu bleiben. Vor drei Jahren absolvierte sie dann eine Qualifikation zur Tagesstätten-Leiterin und übernahm dieses Amt im vergangenen Herbst von Frau Gratopp. Zusammen mit drei weiteren Kolleginnen betreut sie zurzeit 24 Kinder. Aber es liegen schon wieder Neuanmeldungen vor, was nicht zuletzt an der guten Betreuung sondern auch an dem für Kinder ideal gestaltetem Umfeld liegt. Wir wünschen ihr und ihren Mitarbeitern trotz der nie enden wollenden Arbeit noch viel Spaß mit den Kindern.
Noch ein paar Tipps für die Zukunft unserer Schulanfänger:
Bleibt allem Neuen gegenüber so aufgeschlossen, habt keine Angst vor Veränderungen in eurem Leben. Lernt fleißig und mit Lust, so können eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen.Recherchiert und aufgeschrieben von Simone Werner