Am 30. September 2023 fand im Rahmen einer Feierstunde, verbunden mit einem Tag der offenen Tür, der offizielle Umzug der Freiwilligen Feuerwehr Reddelich statt. Vor vielen Gästen aus Reddelich und den Nachbargemeinden hielt der Wehrleiter, Mathias Elmer, die Festrede. Nach einem kleinen Exkurs in die Vergangenheit der Wehr und die siebenjährige Planungs- und Bauphase, bat er Vertreter aus Politik und Feuerwehr, das Absperrband zu den Fahrzeugstellplätzen zu zerschneiden.
Diesen symbolischen Akt nahmen, neben Bürgermeister Ulf Lübs und Wehrführer Mathias Elmer, der Kreistagspräsident des Landkreis Rostock Veikko Hackendahl, Kreisbrandmeister Mayk Tessin, Amtswehrführer des Amtes Bad Doberan-Land René Flatow sowie der Leitende Verwaltungsbeamte (LVB) des Amtes Bad Doberan-Land Thomas Kasten vor. Damit war die Übergabe des Stützpunktes vom Bauherren, der Gemeinde Reddelich, an den Nutzer, der Freiwilligen Feuerwehr Reddelich, auch formell vollzogen.
Dies war auch der Zeitpunkt für den Wehrführer, den Umzug einzuleiten. Den Festumzug bildeten Vertreter der Reddelicher Wehr, angeführt von einem Dudelsackbläser und begleitet von den Einsatzfahrzeugen der Wehr. Der Marsch begann am alten Stützpunkt auf dem großen Parkplatz an der B 105 und endete am Suhring 2b im Reddelicher Gewerbegebiet, die Adresse des neuen Stützpunktes
Dieser Festakt war auch eine Gute Gelegenheit für Dankesworte an die Beteiligten am Bau und allen anderen Unterstützern der Freiwilligen Feuerwehr Reddelich. Während die Grußworte des Bürgermeisters und des Kreistagspräsidenten allgemein von den großartigen Leistungen der Beteiligten und den optimalen Bedingungen für die künftigen Nutzer kündeten, wurden der Amtswehrführer und der Kreisbrandmeister in ihren Reden konkret. Herausgestellt wurden nicht nur die Leistungen des Bürgermeisters und des Wehrführers bei der Planung und Umsetzung des Projektes. Worte des Dankes bekamen auch die Amtsverwaltung mit auf den Weg, vorort vertreten durch den LVB Thomas Kasten, der Ordnungsamtsleiterin Frau Leverenz und der für Feuerwehrangelegenheiten zuständigen Sachbearbeiterin Frau Warwel. Herr Kutz, Geschäftsführer der buttler architekten GmbH aus Rostock, nahm den Dank für die engagierte und professionelle Arbeit in einer problembehafteten Zeit der Bauphase entgegen. Sie alle tragen maßgeblichen Anteil daran, dass das Projekt Feuerwehr Reddelich mit moderaten Kostensteigerungen abgerechnet werden kann. Bedingt durch die Corona-Krise und der inflationären Preissteigerungen im Bausektor war das durchaus keine Selbstverständlichkeit. Es gibt Beispiele von Bauprojekten, deren Kosten sich in dieser Zeit verdoppelt haben.
Dem Kreisbrandmeister Mayk Tessin, dem Amtswehrführer René Flatow und dem Stellvertretenden Wehrführer Reddelich Stefan Pohle, war es eine sichtliche Freude, Wehrleiter Matias Elmer für sein herausragendes Engagement über die gesamte Projektphase, mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern in Silber auszuzeichnen. Mit den Worten: »Hinter einem erfolgreichen Engagement im Ehrenamt, steckt auch immer eine Familie, die dem Ehrenamtler den Rücken freihält.« bat Mathias Elmer seine Ehefrau zu sich um Ihr öffentlich, mit einem Blumenstrauß, zu danken:
Der Festakt endete mit Schauvorführungen der Reddelicher Minilöscher und der Jugendfeuerwehr. Die Reddelicher Minilöscher wurden, als eine der ersten Kinderfeuerwehren in der Region, im Juni 2015 gegründet. Die aktuell sechzehn Mitglieder im Alter von 6 bis 10 Jahren bereiten sich, teils spielerisch aber auch mit gebotener Ernsthaftigkeit, auf die Aufgaben der Feuerwehr vor. Dazu treffen sich die Minilöscher und ihre Betreuer einmal im Monat zu ihrem Dienst. Die Jugendfeuerwehr Reddelich wurde am 10. September 1994 gegründet und zählt aktuell 23 Mitglieder. Die Kernaufgabe der Jugendfeuerwehr ist es, die jungen Kameraden zu schulen, was bei einem Brand oder einer technischen Notlage zu tun ist. Hierbei lernen Sie, in regelmäßig stattfindenden Diensten, den sicheren Umgang mit den feuerwehrtechnischen Geräten.
Im Verlauf des Nachmittags gab es genug Gelegenheiten für die Gäste, das neue Gerätehaus zu inspizieren. Selbstverständlich für Feste der Feuerwehr ist, dass niemand hungrig oder durstig diese verlassen muss. Dafür sorgte der Verein Feuerwehr Reddelich e. V., der 2009 zur Förderung der Kulturarbeit gegründet wurde. Auch für die Organisation des festlichen Abends, mit Tanzmusik und kulinarischen Angeboten war der Feuerwehrverein federführend.
In seiner Festansprache vergaß der Wehrführer nicht, sich bei den vielen Sponsoren der Feuerwehr zu bedanken. Ohne diese wären die breit aufgestellten, freiwilligen Leistungen der Wehr nicht möglich. Diese sorgen aber für das hohe Niveau der Feuerwehrarbeit. Steuergelder aus ihrem Haushalt kann die Gemeinde nur für die Kernaufgaben der Feuerwehr bereitstellen. Eine große Tafel mit den aktuellen Unterstützern bekommt einen Ehrenplatz im neuen Feuerwehrgebäude.
»… In dem schönen, neuen Gerätehaus sind noch Spinde frei. Ob Kinder (6 bis 10 Jahre), Jugendliche oder Erwachsene, bei Interesse sprechen Sie uns einfach an.« Dieser Satz aus der Festrede des Wehrführers gilt eigentlich immer. Das „Beschnuppern“ ist völlig unverbindlich. Wie alle öffentlichen Ehrenämter lebt gerade die Feuerwehr von ihren Mitgliedern.
Ulf Lübs