Seit einiger Zeit ist die Straßenbeleuchtung am Ende der Alten Dorfstraße in Reddelich ausgefallen. Normalerweise wäre das mit einer Routinereparatur in Ordnung zu bringen – wenn das Wörtchen WENN nicht wäre.
Den Fehler, ein Kurzschluss im Erdkabel, hatte die Firma Crull, unser Partner in Sachen Elektrik, schnell festgestellt. Der erste Schritt in solchen Fällen ist im Allgemeinen die Anmietung eines Messwagens mit spezieller Technik zur Ortung der Schadstelle. Der Haken: Davon gibt es in der Region nur ein Gerät und dieses ist seit Anfang Januar in Reparatur. Die Fertigstellung wird seither immer wieder im Wochentakt verschoben, so dass auch der Firma Crull, die „am Ball“ bleibt, nichts anderes übrig bleibt, mich im gleichen Takt zu vertrösten.
Die Alternative wäre, das Kabel zwischen zwei Lampen komplett freizulegen und ggf. auszuwechseln. Auch dabei gibt es – wie sollte es anders sein – einen Haken: Diese Leistung würde den Grenzwert von 500 € überschreiten und müsste ausgeschrieben werden. Das kostet neben Arbeit auch Zeit und hat einen – Sie ahnen es? – Haken: Eine Ausschreibung dürfen wir derzeit noch nicht starten, weil wir noch keine rechtsgültige Haushaltssatzung für 2017 haben. Also liebe Nachbarn, wir müssen uns noch in Geduld fassen.
Geduld wird belohnt. In diesem Fall mit der Wertschätzung einer intakten Straßenbeleuchtung. Irgendwann ist der Messwagen der Stadtwerke Rostock repariert. Die Aushangfrist für unsere Haushaltssatzung endet Montag. Wenn es bis dahin keinen Einspruch mit aufschiebender Wirkung gibt, ist diese rechtsgültig und die Gemeinde finanziell handlungsfähig. Der Haken: … nein, der Optimist in mir geht nicht davon aus, dass wir nun Dauerfrost bis in den April bekommen, der Schachtarbeiten ohne Sprengstoffeinsatz unmöglich macht.
Ihr Bürgermeister
Ulf Lübs