Um es gleich vorweg zu nehmen, Beides steht für das Selbe. Doch wie ist es in Reddelich und Brodhagen damit bestellt?
Von Breitbandversorgung ist – verwaltungstechnisch – die Rede, wenn ein Datendurchsatz zur Telekommunikation mindesten 30 Mb/s erreicht. Dieses Ziel wurde in unserer Gemeinde mit der 1. Ausbaustufe zum Teil erreicht. An den Verteilerkästen am Abzweig Brodhagen und der Einfahrt in die Alte Dorfstraße liegen Glasfaserleitungen an, die Datendurchsätze von 100 Mb/s und mehr ermöglichen. Von dort bis zu den Hausanschlüssen liegen Kupferleitungen, die einen Durchsatz von bis zu 50 Mb/s ermöglichen – theoretisch. Praktisch unterliegen diese Leitungen einer solch hohen Dämpfung, dass ab einer Leitungslänge von 500 m nicht mehr von Breitbandversorgung gesprochen werden kann. Damit ist Brodhagen komplett und Reddelich in Teilen unversorgt. Der Versorgungsradius für Reddelich ist in der unten stehenden Skizze dargestellt.
Der Bedarf an Übertragungskapazitäten ist stetig im Steigen begriffen. 50 Mb/s gelten Heute als Einstiegsrate. Möglich sind bereit Übertragungsraten von über 100 Mb/s. Derzeitiger Stand der Technik für terrestrische Telekommunikationsversorgung ist die Glasfasertechnologie bis zu den Hausanschlüssen.
Der 2. Ausbaustufe für unsere Gemeinde hat sich der Landkreis angenommen. Natürlich nicht ausschließlich für uns, sondern eingebettet in ein großes Projekt für den gesamten Landkreis. Daran wird bereits seit zwei Jahren gearbeitet. Mit Arbeit sind in diesem Fall weniger schaufeln, baggern oder verdrahten von Leitungen gemeint, sondern viel Schreibtischarbeit zur Planung und der Bearbeitung von Förderanträgen.
Ziel dieses Projektes ist die Breitbandversorgung ALLER Haushalte im Projektgebiet, unabhängig von deren Rentabilität. Dazu gibt es Förderzusagen von fast 120 Millionen EURO, wobei auch unsere Gemeinde zu den begünstigten zählt. Die Bagger rollen allerdings erst nach Ausschreibungen der Leistungen, die wiederum erst erfolgen, wenn der Förderstatus des gesamten Projektes klar ist. Nach Aussage des Landrats ist damit Ende Februar zu rechnen.
Zwischenzeitlich liegt auch ein Angebot eines privaten Telekommunikationsunternehmens vor, Glasfaserleitungen bis zu den Endverbrauchern zu legen, was in den Kommunen der Region für Irritationen sorgt. So oder so, die Gemeinde wird jetzt, sozusagen auf den letzten Metern, keine schnellen, unüberlegten Entscheidungen treffen. Die gute Nachricht für alle, derzeit noch ausgebremsten Surfer ist, 2017 wird wohl geschaufelt, gebaggert und verdrahtet.