Perspektive für den Kita-Standort Reddelich

In der Gemeindevertretung herrscht seit längerem Klarheit darüber, dass sich der jetzige Standort für die Kindertagesstätte nicht auf Dauer halten lassen wird. Reddelich soll jedoch als Kita-Standort in jedem Fall bestehen bleiben. Um bei unerfüllbaren Auflagen für das alte Gebäude nicht zu hektischen Kompromisslösungen getrieben zu werden, handelt die Gemeindevertretung jetzt.

Das Gebäude, in dem gegenwärtig die Kita residiert, ist 1859 als Häuslerei 5 von Reddelich gebaut worden. Ja, sie lesen richtig, das Haus ist über 150 Jahre alt und nie als Kita konzipiert worden. Bis 1973 diente es verschiedenen Eigentümern und Einliegern als Wohnstatt. Danach wurde in dem Haus ein Kindergarten mit Krippe eingerichtet. Die erforderlichen Umbauten und Renovierungen wurden, mit viel ehrenamtlichem Engagement, durch die Gemeinde erbracht. Die Gemeinde war bis zum Jahrtausendwechsel auch Träger der Kita. Im Jahr 2000 übernahm die Volkssolidarität die Trägerschaft. Die Gemeinde blieb als Eigentümer in der Verantwortung für das Gebäude. Die vielen Sanierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren änderten an einem Fakt nichts: Die Bausubstanz ist alt und entspricht nicht den heutigen Anforderungen an eine Kindertagesstätte.

Nachdem die Probleme in einer Hauptausschusssitzung im Oktober 2015 erörtert wurden, hat der Bürgermeister, in Zusammenarbeit mit dem Amt Bad Doberan-Land, Informationen zusammengetragen und unverbindliche Sondierungsgespräche mit potenziellen Trägern geführt. Die Ergebnisse wurden auf der Sitzung des Sozialausschusses der Gemeinde am 1. November öffentlich besprochen:

  • Die Gemeinde strebt, gemäß der gültigen Haushaltskonsolidierungskonzeption, weder die Bauträgerschaft noch die Trägerschaft für den Betrieb der Einrichtung an. Beides können professionelle Anbieter besser.
  • Eine neue Einrichtung sollte mit einer Kapazität von 50 Plätzen geplant werden. Die Konzeptionen des Betriebs der Einrichtung und die Planung des Baukörpers sollten immer erschwingliche Elternbeiträge ermöglichen.
  • Als optimaler Standort hat sich die Nord-West-Ecke des Gewerbegebietes herauskristallisiert. Ein Neubau am jetzigen Standort wäre ohne längere Betriebsunterbrechung nicht zu realisieren. Keiner der konsultierten Träger stellte den geplanten Standort infrage.
  • Drei Kita-Träger haben ihr Interesse und die freie Kapazität bekundet, das Projekt zu übernehmen.

Der nächste Schritt wird das Zusammentragen aller benötigten Informationen sein, die für die Entscheidung notwendig sind, wer der künftige Kita-Träger sein wird. Dazu befinden wir uns in der komfortablen Situation, nicht unter Zeitdruck handeln zu müssen.

Ihr Bürgermeister
Ulf Lübs

Kita-2013-02