Gut drei Wochen ist die neue Gemeindevertretung nun im Amt – gefühlt jedoch mindestens 10. Wo ich in der Raducle
Nr. 19 noch von Sommerferien geträumt habe, erwiesen sich diese in der Praxis schnell als Illusion. Bereits auf der konstituierenden Sitzung waren Beschlüsse zu fassen. Bauherren und Gewerbegrundstückskäufer warteten auf Entscheidungen ihrer Anträge. Bauangelegenheiten sind auch der Grund, warum die nächste Gemeindevertretersitzung auf den 4. August vorverlegt wird. Wenn wir dadurch Bürgern entgegenkommen, die sich in Reddelich oder Brodhagen ansiedeln möchten, zeigen wir gerne Flexibilität.
Die Ausschüsse für Bau und Soziales haben sich auch konstituiert und mit Thoralf Schulz (Bauausschuss) und Dr. Görres Grenzdörffer (Sozialausschuss) ihre Vorsitzenden gewählt. Beide Ausschüsse haben sofort ihre Arbeit aufgenommen. Der Bauausschuss hat sich, neben Routineangelegenheiten auf seiner ersten Sitzung bereits auf eine Richtlinie zur Verfahrensweise bei der Vermarktung des Reddelicher Gewerbegebietes geeinigt.
Der Sozialausschuss wird einen Plan zur Entwicklung der gemeindeeigenen Spielplätze vorschlagen. Einige Spielgeräte sind irreparabel verschlissen und müssen aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden. Konsens gab es darin, dass die Spielplätze im Konzertgarten, auf dem Festplatz und am Brodhäger Bolzplatz von der Gemeinde weiterhin betrieben und mit Geräten bestückt werden.
Ich habe beiden Ausschusssitzungen beigewohnt und kann versichern: Um die Kompetenz beider Gremien muss sich niemand Sorgen machen.
Auch ein kultureller Höhepunkt im Gemeindeleben – das jährliche Dorffest ist Geschichte. Ich hatte die Ehre und das Vergnügen, es eröffnen zu dürfen. Die Arbeit hatten die ehrenamtlichen Frauen und Männer bei der Vorbereitung, der Durchführung und dem anschließenden Aufräumen. Dafür ein großes Dankeschön!
Auf der Internetsite des Kulturvereins sind Berichte in Wort und Bild eingestellt.
Von einem Reddelicher Bürger wurde ich angesprochen: » Übermitteln sie doch dem Herrn aus der Gemeindevertretung, der sich für „schnelles Internet“ engagiert hat, ein Dankeschön! « Dieses Lob gilt Dr. Görres Grenzdörffer und ich gebe es mit Freude weiter. Das Gespräch machte mir auch bewusst, wie schnell doch zur Selbstverständlichkeit wurde, worum uns andere Kommunen beneiden.
Weniger Anlass zur Freude bereiteten andere Ereignisse. Im Nachgang des Starkregens vom 11. Juni gab es zwei amtliche Begehungen nach Bürgereingaben zu Wasserschäden. Die untere Wasserbehörde des Landkreises führte eine Begehung des Bollhäger Fließes im Bereich der bebauten Ortslage von Brodhagen durch. Dort wurden den Anliegern für die Zukunft umfangreiche Maßnahmen in Aussicht gestellt.
Der Zweckverband „Kühlung“ und das Bauamt führten im Gewerbegebiet eine Ortsbesichtigung nach einer Anliegerbeschwerde wegen Überschwemmung durch.
Zu beiden Terminen wurde kein Gemeindevertreter informiert, geschweige denn eingeladen. Ob wir bei der Finanzierung diktierter Maßnahmen wohl auch übergangen werden?
Über den zweiten Termin wurde der Bauausschuss im Nachhinein durch das Bauamt informiert. Das ist ja schon mal ein Anfang.
In der Sache hat wohl eine Melange aus Baufehlern, kleinen Nachlässigkeiten und außergewöhnlichen Wetterereignissen für Wasserschäden gesorgt.
Ein anderes Ärgernis sollte sich in naher Zukunft erledigt haben. Dabei geht es um genehmigte Feuerwerke die im Dorfzentrum Reddelichs im Rahmen von Privatfeiern abgebrannt wurden. Diese nahmen zuletzt Überhand und wurden zu einem Ärgernis für viele Anwohner (siehe auch Raducle
19, Artikel: „Am Rande bemerkt“). Nach Eingaben von Bürgern an das Ordnungsamt im Amt Bad Doberan Land, übrigens die richtige Adresse für derartige Fälle, wurde die Gemeinde um eine Stellungnahme zu der „Knallerei“ im Dorfzentrum gebeten. Nach kurzer Rücksprache mit den Gemeindevertretern brachte ich dort die Position der Gemeinde zum Ausdruck, zukünftig keine Sondergenehmigungen, auch unter Verweis auf den besonderen Brandschutz reetgedeckter Gebäude im „Bannkreis“, zu erteilen
Übrigens, die Mahd der Bankette und Grabenböschungen an der Glashäger Straße ist nicht in Vergessenheit geraten und für die nächste Zeit eingeplant. Auch die Herstellung der Barrierefreiheit im Gemeindehaus ist in Arbeit.
Mit den besten Wünschen für eine angenehme Ferienzeit verbleibt
Ihr Bürgermeister
Ulf Lübs